Musikunterricht: Cello

Ein Blick in die Vergangenheit

Wie viele andere Instrumente der Violinfamilie hat sich das Cello im 16. Jahrhundert entwickelt und erhielt ein Jahrhundert später durch den berühmten Geigenbauer Antonio Stradivari seine maßgebliche Form. Im 18. Jahrhundert gab es noch einmal bautechnische Veränderungen, die dem wachsenden Publikum geschuldet waren, das mittlerweile große Konzertsäle füllte: Man benötigte Instrumente mit vollerem und glanzvollerem Klang.

Im Gegensatz zu Violine oder Bratsche wird das Cello mit dem Hals nach oben zwischen den Beinen gehalten und steht heute meist auf einem Perno genannten Stachel, der ausziehbar ist. Normalerweise wird das Cello mit einem Bogen gespielt, wobei die Art der Bogenführung verantwortlich ist für Lautstärke, Klangfarbe und Rhythmus. Zusätzliche Klangeffekte erzielt man mit dem Vibrato, der Spielweise Flageolett oder dem Pizzicato, dem Zupfen mit den Fingern.

Die Vielfalt des Violoncellos

Von Anfang an war das Violoncello ein Instrument, das Komponisten in seinen Bann zog. Mit seinem Tonumfang von fast fünf Oktaven hat das Cello eine faszinierende und vielfältige klangliche Bandbreite von kraftvoll dunkel und samtig bis strahlend klar und hell. Der Klang der Cellos ähnelt der menschlichen Stimme und lässt sich so auch sehr gut mit Gesang kombinieren.

Seit dem 16. Jahrhundert bis heute loten Komponisten die spielbaren Grenzen des Instruments aus und schaffen Werke, die das Cello strahlen lassen. Meister wie Johann Sebastian Bach, Joseph Haydn oder Antonio Vivaldi schrieben Violoncellokonzerte ebenso wie etwa Johannes Brahms, Robert Schumann oder Edvard Elgar. Camille Saint-Saëns wählte das Cello, um in seinem „Karneval der Tiere“ den dahingleitenden Schwan zu vertonen. Kann man sich ein geeigneteres Instrument als den warmen, sonoren Klang des Cellos für das kraftvolle und gleichzeitig zarte Tier vorstellen?

Das Cello glänzt als Solo- und Orchesterinstrument und ist in der Kammermusik ebenso zuhause wie in modernen Musikformen: Schlager der 20er Jahre, Tangos von Astor Piazzola, zeitgenössische avantgardistische Kompositionen wie etwa von Anatolijus Šenderovas oder die bombastischen Töne der Band Apocalyptica sind nur einige Beispiele. Der Landesmusikrat Hessen und weitere Landesmusikräte haben das Cello zum „Instrument des Jahres 2018“ gewählt, um dem facettenreichen Instrument, zu einem berechtigten Aufmerksamkeitsschub zu verhelfen.

Das Cello kann man, wie alle anderen Streichinstrumente, schon im Kindesalter auf speziellen Kindercelli erlernen. Wer mit Feuereifer dabei ist, kann schon bald mit anderen begeisterten Instrumentalisten gemeinsam musizieren, vielleicht sogar in der Familie. Beim Üben in Workshops, auf speziellen Cellotagen, in Celloorchestern oder mit Musikgruppen der Musikakademie werden Kenntnisse vertieft und Freundschaften geschlossen. Die Musiklehrer der Musikakademie Darmstadt begleiten Sie oder Ihr Kind einfühlsam von den zarten Anfangsübungen auf dem Cello bis zu Wettbewerben oder auch einer professionellen Laufbahn. Unsere Cellisten werden jedem Könnenstand gerecht und ebnen mit Freude auch den Weg für einen lustvollen Wiedereinstieg ins Cellospiel.

 

Musiklehrer für Cello

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Tatiana Gracheva

Tatiana Gracheva

Tatiana Gracheva wird in Ufa (Russland) in eine Musikerfamilie hineingeboren. Ihren ersten       Cello-Unterricht erhält sie von ihrer Mutter. Schon in jungen Jahren wird ihr Talent erkannt und an der berühmten Gnessin-Akademie in Moskau gefördert. Um ihren musikalischen und kulturellen Horizont zu erweitern studiert sie am Conservatoire National de Paris bei Roland Pidoux, wo sie […]mehr